Philosophenkönig

Heidegger und der Nationalsozialismus

"Der Führer selbst und allein ist die heutige und künftige deutsche Wirklichkeit und ihr Gesetz."
Martin HEIDEGGER, Die Selbstbehauptung der deutschen Universität (Rektoratsrede an der Universität Freiburg, 27. Mai 1933)

Wenn im Rahmen der deutschen Philosophie - und auch darüber hinaus - die Sprache auf Martin HEIDEGGER kommt, ist neben seinem eigentlichen Denken vor allem ein Thema selten weit entfernt: Der Nationalsozialismus und HEIDEGGERS Rolle in ihm. Obwohl man nicht sagen kann, dass es dabei jemals zu einer ergebnisoffenen Diskussion gekommen wäre (dazu waren HEIDEGGERS eigene Ausführungen, milde gesagt, nicht ausführlich genug), sind die Fronten bereits seit Jahrzehnten vollkommen verhärtet. Auf der einen Seite die überzeugten Anhänger des Philosophen, die seine persönliche Rolle von 1933 bis 1945 als eher unbedeutend bewerten und vor allem keine Verbindung zwischen zwischen Biographie und Werk erkennen wollen. Und auf der anderen Seite die erklärten HEIDEGGER-Gegner, für die genau das Umgekehrte gilt: Nicht nur, dass sie dem Denker grundsätzliche persönliche Versäumnisse vorwerfen, insbesondere, aber nicht nur bezüglich der Jahre 1933 und 1934. Sie sehen die Nazi-Ideologie vor allem auch in HEIDEGGERS Philosophie selbst am Werk. Die Diskussion über HEIDEGGER und den Nationalsozialismus erstreckt sich also, genau genommen, über drei Themengebiete: Das biographische, das philosophische - und die dahinter stets virulente Frage, ob und wie diese beiden Aspekte zusammenhängen.

1. Biographische Aspekte

Der offizielle Teil der Involvierung Martin HEIDEGGERS in den Nationalsozialismus beginnt am 1. Mai 1933, als er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) öffentlich beitritt. Im Jargon der Zeit galt er damit als "Maigefallener", womit (je nach Monat) diejenigen bezeichnet wurden, die der Bewegung erst nach HITLERS Machtergreifung begetreten waren - aus, so der Unterton, rein opportunistischen Motiven. Schon vorher, am 21. April 1933 war HEIDEGGER zum Rektor der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität ernannt worden. Die vier Wochen später gehaltene Rektoratsrede über die Selbstbehauptung der deutschen Universität trägt dann schon ganz den verbalen Anstrich der neuen Zeit, die HEIDEGGER mit den Worten der "Größe und Herrlichkeit dieses Aufbruchs"1 feiert. Dass HEIDEGGER also später, etwa in einem erst 1976 veröffentlichten Spiegel-Interview, davon spricht, er habe dieses Amt nur widerwillig angetreten2, hatte also offensichtlich nichts mit einer Abneigung gegen den Nationalsozialismus zu tun - es sei denn, man versteht die Worte seiner Antrittsrede (und überhaupt alles, was er danach bis 1945 tat) als rein angstgeprägtes Mitläufertum oder schlimmstenfalls unehrenhaften Opportunismus. Einen solchen Freibrief stellen HEIDEGGER bis heute aber nicht einmal seine größten Anhänger aus.

HEIDEGGERS Aktivitäten während seiner Zeit als Rektor sind Gegenstand zum Teil vollkommen unterschiedlicher Interpretationen. Immer wieder wies HEIDEGGER nach 1945 darauf hin, er habe gegen das Regime gearbeitet3, von einem umfassenden Widerstand gegen den sich im akademischen Leben immer weiter ausbreitenden Nationalsozialismus ist allerdings nichts bekannt. Im Gegenteil: Während HEIDEGGER seine Entscheidung, nach etwas über einem Jahr, am 27. April 1934, das Rektorat wieder abzugeben, auf seine zunehmend kritische Haltung der Partei gegenüber zurückführte, war sich die große Mehrheit der zeitgenössischen Beobachter hingegen darin einig, dass der wahre Grund für HEIDEGGERS Rücktritt im genauen Gegenteil zu suchen ist - nämlich darin, dass es ihm mit den Umwälzungen nicht schnell genug gehen konnte. Vielmehr plante er eine zentrale Akademie in Berlin, in der alle zukünftigen deutschen Hochschullehrer ihre Ausbildung erhalten sollten.

HEIDEGGERS eigenen Angaben zufolge wurde er nach seinem Rücktritt nicht nur vom Regime überwacht, auch seien seine Bücher teilweise im Handel nicht mehr erhältlich gewesen4. Nichtsdestoweniger fällt er auch in den Jahren danach bis 1945 nicht als Nazigegner auf. Als etwa 1941 sein bis heute wichtigstes Werk, Sein und Zeit, in fünfter Auflage erscheint, fehlt dort die bis dahin (und auch danach) stets präsente Widmung an seinen philosophischen Lehrer Edmund HUSSERL (1859-1938), der einer jüdischen Familie entstammte. Auch zu HUSSERLS Beerdigung war HEIDEGGER nicht erschienen.

Nach Kriegsende wurde HEIDEGGER im Zuge der Entnazifizierung mit einem sechsjährigen Lehrverbot belegt, das nicht zuletzt aufgrund des negativen Gutachtens des Philosophen Karl JASPERS (1883-1969) zustande gekommen war. Erst mit seiner Emeritierung 1951 erhielt HEIDEGGERS seine Lehrerlaubnis zurück und unterrichtete wieder, unter anderem in Freiburg. Was viele bis zu HEIDEGGERS Tod befremdete, war dabei vor allem sein hartnäckiges bzw., wie es auch genannt wurde, kalkuliertes Schweigen über die Zeit des Nationalsozialismus und vor allem seine eigene Rolle darin. Darüber hinaus erregten aber auch immer wieder öffentliche Äußerungen HEIDEGGERS Unverständnis, wie etwa die zur Technik aus dem Jahr 1949, der Ackerbau sei als motorisierte Ernährungsindustrie "im Wesen dasselbe"5 wie der industrielle Massentod in den Vernichtungslagern, ganz zu schweigen von einem Vortrag von 1935, in dem HEIDEGGER in Bezug auf den Nationalsozialismus von der "inneren Wahrheit und Größe dieser Bewegung"6 fabulierte - und den er 1953 erneut drucken ließ. Andere Texte, etwa ein im Wintersemester 1933/34 gehaltenes Seminar mit dem Titel Über Wesen und Begriff von Natur, Geschichte und Staat enthält dermaßen eindeutige Passagen, dass es die Editoren der seit 1975 im Verlag Vittorio KLOSTERMANN erscheinenden Gesamtausgabe der Werke HEIDEGGERS vorzogen, sie lieber nicht mit aufzunehmen - selbst auf die Gefahr hin, sich kritisch fragen lassen zu müssen, inwiefern es sich dann noch um eine Gesamtausgabe handelt.

Erst nach HEIDEGGERS Tod nahm die Diskussion zunächst durch das bereits erwähnte, viel beachtete und bis heute relevante Interview wieder Fahrt auf, das der Philosoph dem Spiegel am 23. September 1966 gegeben hatte, allerdings mit der Auflage der Nichtveröffentlichung zu Lebzeiten7. Auch diese letzte Gelegenheit nimmt HEIDEGGER nicht wahr, um Bedauern oder gar Scham auszudrücken, vielmehr klingen viele Stellen nach bloßer Rechtfertigung: "Ich sah damals keine andere Alternative"8. Befremdet zur Kenntnis genommen wurde auch, dass der Philosoph das eigene Verhalten als kleinstmögliches Übel darstellt, das womöglich noch Schlimmeres verhindert hat - eine Argumentation, die auch nach dem Mauerfall 1990 nicht selten in Anschlag gebracht wurde: "Als ich das Rektorat übernahm, war ich mir darüber klar, dass ich ohne Kompromisse nicht durchkäme"9.

2. Philosophische Aspekte

Man kann bei HEIDEGGER zunächst wie bei jedem anderen Zeitgenossen des Nationalsozialismus die Frage nach persönlicher Schuld oder Unschuld stellen, und genau das wird bis heute auch getan. Darüber hinaus steht in seinem Fall aber natürlich noch ein ganz anderes Thema im Raum: Inwiefern gilt die Verstrickung in den Nationalsozialismus nicht nur für HEIDEGGER als Person, sondern auch als Philosoph? Hier ist, wie eingangs erwähnt, die Diskussion ebenfalls schon seit langem festgefahren. Während die einen darauf beharren, dass Leben und Werk eines Philosophen stets streng zu trennen seien, betonen andere, wie etwa der Schriftsteller Georges-Arthur GOLDSCHMIDT (geb. 1928): "HEIDEGGERS Nationalsozialismus liegt im Wesen seines Denkens"10. Interessanterweise gibt es eine glaubwürdige Quelle, derzufolge sich HEIDEGGER bezüglich dieser Frage zumindest bei einer Gelegenheit genauso geäußert hat: Nämlich zu einem ehemaligen Schüler, dem Philosophen Karl LÖWITH (1897-1973), bei einem Treffen in Rom 1936. LÖWITH berichtet, er habe HEIDEGGER gegenüber dort die Meinung vertreten, "dass eine Parteinahme für den Nationalsozialismus im Wesen seiner Philosophie läge. HEIDEGGER stimmte mir ohne Vorbehalt zu"11. Selten fehlt folglich der Hinweis auf diese Stelle, wenn es darum geht, HEIDEGGERS Biographie und seine Philosophie in Zusammenhang zu bringen.

Einer der vehementesten und einflussreichsten Versuche in diese Richtung wurde 1987 gestartet, und zwar von einem weiteren ehemaligen Studenten HEIDEGGERS, dem Chilenen Victor FARIAS. Dessen Buch Heidegger und der Nationalsozialismus, das in 14 Ländern veröffentlicht wurde, enthält zahlreiche bis dahin unbekannte Dokumente, von Vorlesungsmanuskripten bis zu privater Korrespondenz12. Es entfachte vor allem in Frankreich eine lebhafte Diskussion13, was viele Beobachter darauf zurückführten, dass HEIDEGGER dort als Philosoph zwar sehr einflussreich war (und ist), das volle Ausmaß seiner Involvierung in den Nationalsozialismus aber bis zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht so bekannt war wie in Deutschland. Das Hauptanliegen des Buches, nämlich eben nicht nur HEIDEGGER als Person, sondern auch sein Denken als zutiefst faschistisch darzustellen, wurde in beiden Ländern und darüber hinaus als gescheitert angesehen, da sich die Parallelen, die FARIAS zwischen Leben und Philosophie zieht, als letztlich substanzlos erweisen. Der bekannte Stuttgarter Philosoph und HEIDEGGER-Schüler Hans-Georg GADAMER (1900-2002) fasst diese Ansicht folgendermaßen zusammen: "Es ist zu bedauern, daß das Buch von FARIAS [...] dort, wo es Philosophisches berührt, von grotesker Oberflächlichkeit ist und von Unkenntnis geradezu strotzt"14. Dennoch lässt sich bei der Lektüre der Schrift leicht nachvollziehen, wie sie trotz ihrer offensichtlicher Mängel einen solchen Eindruck bei einem breiten Publikum hinterlassen konnte - enthält sie doch eine Vielzahl an Dokumenten, die HEIDEGGER in bis dahin nicht gekanntem Ausmaß als Denunzianten bloßstellen15.

Ihre vorläufig letzte Neuauflage erhielt die Diskussion über das Verhältnis von HEIDEGGERS Philosophie und seiner Biographie im Jahr 2005 durch das Buch Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie des französischen Historikers Emmanuel FAYE, das erst 2008 in deutscher Übersetzung erschienen ist16. Auch FAYE vertritt die These von der Verbindung von Leben und Werk HEIDEGGERS ("Sein Denken ist angemessen nur zu verstehen, wenn man diese Doktrinen nicht aus den Blick verliert"17), fügt dem Ganzen aber noch einen weiteren, beunruhigenden Aspekt hinzu. Denn, so fragt der Autor: Wenn es wirklich so sein sollte, dass in HEIDEGGERS Philosophie der Geist des Nationalsozialismus wirksam ist und diese Philosophie in Form einer vielgelesenen Gesamtausgabe weiter verbreitet wird - "sollte man da nicht darauf gefasst sein, dass dies zu einer erneuten Umsetzung in Taten führt, von denen sich die Menschheit dieses Mal nicht mehr erholen könnte?"18. Dass solch starker Tobak auch in Frankreich (zumindest bis jetzt) nicht auch nur annähernd den Effekt erzielen konnte wie das Buch von Victor FARIAS 20 Jahre davor, mag nicht zuletzt daran liegen, dass ein anderer Zusammenhang mit der Zeit immer deutlicher geworden ist: Nämlich die enorm starke Beeinflussung der ersten Garde französischer Philosophen durch HEIDEGGERS Denken. Mit Jacques DERRIDA (1930-2004), Maurice MERLEAU-PONTY (1908-1961), Michel FOUCAULT (1926-1984), Emmanuel LEVINAS (1906-1995) und Jean-François LYOTARD (1924-1998) sind sicher fünf der wichtigsten, aber bei weitem nicht alle Säulen der zeitgenössischen französischen Philosophie genannt, deren (zum Teil auch kritische) Berufung auf Martin HEIDEGGER am wenigsten von ihnen selbst bestritten worden ist. Was also würde es für die französische Philosophie bedeuten, wenn der oft an HEIDEGGER ergangene Vorwurf der Ideenverbrechen und die Beschwörung der realen Gefahr durch sein Werk wirklich konsequent zu Ende gedacht werden? Möglicherweise steckt in der Antwort auf diese Frage zumindest auch ein Teil der Erklärung für das merkliche Abflachen einer Diskussion, die im Lauf ihrer Entwicklung einer Lösung niemals auch nur nahe gekommen ist - und dies wohl auch nie erreichen wird.

3. Berührungspunkte

Das bis heute größte Manko der Versuche, HEIDEGGERS Philosophie zusammen mit ihm an den Pranger zu stellen, besteht ohne Zweifel darin, dass sie deren Tiefe zumeist überhaupt nicht gerecht werden. Selbst so ambitionierte und informierte Versuche wie Theodor W. ADORNOS (1903-1969) eigens HEIDEGGER gewidmeter Essay Jargon der Eigentlichkeit (1964) dringen nicht so weit vor, dass klar würde, wo möglicherweise die philosophischen Verbindungslinien zwischen HEIDEGGERS Denken und der nationalsozialistischen Ideologie liegen: HEIDEGGERS Argumentation bewege sich, so ADORNO differenziert, "in einer Sphäre des Blödsinnigen"19.

3.1 Rationalitäts- und Modernitätsskepsis

Sucht man hingegen gezielt nach solchen Berührungspunkten zwischen Philosophie und politischer Ideologie (und verzichtet für den Moment auf die Suche nach weiteren Enthüllungen im Bereich der Biographie), dann fällt zunächst auf, dass sich HEIDEGGER und seine Parteigenossen vor allem in einem einig waren: Ihrer tiefen Abneigung gegen den rationalen Weltbezug des Menschen. Dass das vor allem bei den Zweitgenannten nicht unbedingt immer genau diese Formulierung annehmen musste, versteht sich von selbst: Allein Joseph GOEBBELS (1897-1945) hatte von Hetzreden gegen einen "überspitzten jüdischen Intellektualismus" bis zur plumpen Behauptung, er entsichere seinen Revolver, sobald er nur das Wort "Kultur" höre, die gesamte Bandbreite an geistigen Offenbarungseiden im Gepäck. HEIDEGGERS Absage an die Rationalität kommt demgegenüber natürlich auf ganz anderem Niveau daher - was aber nichts daran ändert, dass sie genau das ist: Von seinen frühen Tagen als Privatdozent in Freiburg, über Sein und Zeit (1927) und die Kehre bis zur Auseinandersetzung mit der Technik im Rahmen seiner Spätphilosophie - stets fungiert das Rationale, der Verstand und das Denken bestenfalls als sekundärer, "abkünftiger"20 Modus, der, wenn überhaupt, erst dann ins Spiel kommt, wenn der unbewusste, zuhandene Weltbezug des Menschen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr funktioniert. In dieser vor-rationalen und prä-kognitiven, nicht wenige Beobachter an das Mythische gemahnenden Form der conditio humana liegt demnach der wahre, unverstellte, faustische Urgrund der Welt. Darüber, dass unter solchen Voraussetzungen weder für eine Ethik bzw. Moral noch für einen eigenständigen Bereich des Theoretischen Platz sei (aus dem dann eventuelle Stellungnahmen in kritischer Absicht hätten erfolgen können), waren sich der Philosoph und seine Partei zweifelsohne, wenn auch auf ihre jeweilige Art und Weise, einig. Der Philosoph Ernst TUGENDHAT (geb. 1930) fasst diese Verbindung folgendermaßen in Worte:

[D]ie Seinsfrage ist an die Stelle der Ethik getreten, ist Ethikersatz. Wenn gleich sich der späte HEIDEGGER [...] wieder vom Faschismus entfernt hat, muss eine Position, die [ethische] Verantwortlichkeit [...] und [denkbasierte] Wahrheit nicht nur auslässt, sondern durch anderes ersetzt, immer Faschismus-anfällig bleiben.21

Es mutet natürlich immer mindestens befremdlich an, wenn gelehrte Menschen das wertvolle Instrument des Denkens ohne Zwang aus der Hand geben - das hat es vor und nach HEIDEGGER und bei weitem nicht nur in der Philosophie: Von dem Protestanten Martin LUTHER, der bei vielen Gelegenheiten auf die "Hure Vernunft" schimpfte bis zu dem Katholiken Josef RATZINGER, der nach seiner Wahl zum Papst ein ganzes Akademikerleben mit der Einsicht abschloss, wie sehr man doch dem menschlichen Verstand misstrauen müsse. Und selbst wenn man in Erwägung zieht, dass HEIDEGGER seine Resignation der Rationalität philosophisch begründet, steht er - auch und gerade zu seiner Zeit - alles andere als alleine da.

Seit Arthur SCHOPENHAUER (1788-1860) in seiner Welt als Wille und Vorstellung (1818) dem praktischen Willen den Vorzug vor der theoretischen Vorstellung gegeben hatte und ihm Friedrich NIETZSCHE hierin wirkmächtig gefolgt war und spätestens seit der dänische Philosoph Sören KIERKEGAARD (1813-1855) die faktische Existenz als gegenüber der denkend erschlossenen Essenz (also dem Wesen) vorrangig erklärt hatte - seit dem Ende des 19. Jahrhunderts also war der Boden bereitet für eine Philosophie, die dem vernunftgeleiteten Weltbezug des Menschen und seinem zivilisatorischen Ergebnis distanziert bis feindlich gegenüberstand. Oswald SPENGLERS (1880-1936) zweibändiger, bis heute in 17 Auflagen erschienener Untergang des Abendlandes (1918/1922)22 sowie Ludwig KLAGES´ (1872-1956) ab 1929 in drei Bänden veröffentlichtes Hauptwerk Der Geist als Widersacher der Seele stellen dabei nur zwei, wenn auch äußerst einflussreiche Beispiele dar. Nimmt man dann noch hinzu, dass, wie gerade angedeutet, in vielen Fällen die immer stärker in den Vordergrund drängende Technik als zivilisatorische Auswirkung einer unkontrollierten und unreflektierten Rationalität verstanden wurde, stellt man also den Vernunftskeptikern auch noch die Maschinenstürmer - etwa um Stefan GEORGE (1868-1933) - zur Seite, dann wird endgültig klar, dass sich HEIDEGGERS Philosophie in ihrer Rationalitäts- und Modernitätsskepsis tatsächlich mit der nationalsozialistischen Ideologie trifft - so wie allerdings eine großen Mehrheit der zeitgenössischen Beiträge zum Geistesleben, denen in dieser Hinsicht aber nicht annähernd die Kritik zuteil wurde und wird wie HEIDEGGERS Werk. Dabei ist sicherlich dem Versuch zu widerstehen, durch ein Aufgehenlassen der Philosophie HEIDEGGERS in ihrer Zeit in eine umfeldbedingte Apologie abzugleiten. Auf der anderen Seite käme es einer inhaltlich nicht zu rechtfertigenden Verkürzung gleich, die wechselseitige Einflussnahme zwischen einem Denker und seiner Epoche zu übersehen, für die er steht wie sie für ihn. In diesem Sinne versteht der Darmstädter Philosoph und vehemente HEIDEGGER-Kritiker Hassan GIRVAN diesen treffend "als Repräsentanten eines Zeitalters [...], das durch den Abschied vom Menschen, die Entmenschung des Menschen, gekennzeichnet ist"23.

3.2 Passivität und Indifferenz

Im Rahmen des oben erwähnten Vortrags zur Technik aus dem Jahr 1949, in dem HEIDEGGER die motorisierte Agrarindustrie mit dem Massenmord in den Vernichtungslagern gleichsetzt, bringt er auch sein allgemeines Technikverständnis zum Ausdruck, das die Technik in ihrer Entwicklung als Entbergen des Seins interpretiert, welches dem Menschen prinzipiell unverfügbar bleibt. Hassan GIRVAN sieht durch diesen ontologischen Aspekt eine Verbindung zwischen HEIDEGGERS Philosophie und dem Holocaust:

Das Ungeheuerliche und Grauenhafte des HEIDEGGERSCHEN Satzes besteht darin, dass er die Vernichtung der Juden als Seinsgeschick fasst. [...] Die Menschen sind dabei bloß vom Sein gebraucht: Sie sind bloß Werkzeuge [...] des Seins. So gibt es keine 'Schuld' und kein 'Entschuldigen'. Kurz: Das Ungeheuerliche und Grauenhafte ist HEIDEGGERS Seinsdenken selbst.24

Man kann sicher darüber diskutieren, ob der letzte Satz nur aufgrund von HEIDEGGERS Technikphilosophie gerechtfertigt ist, dennoch trifft GIRVAN damit einen im hohen Maße problematischen Punkt. Denn HEIDEGGERS Schweigen zur Nazizeit im Allgemeinen und zum Holocaust im Besonderen liegt tatsächlich wesentlich in seinem Denken begründet. Anders gesagt: HEIDEGGERS schweigt nicht nur als Mensch, sondern auch und gerade als Philosoph!

Anders als in vielen weiteren Fällen (etwa dem oft beklagten Quietismus GOETHES) lässt sich HEIDEGGERS offen zur Schau getragene Indifferenz nicht als seinem Denken extern verstehen, vielmehr betrifft es dessen Wesenskern: Die Frage der menschlichen Weltstellung. Dabei ist HEIDEGGERS Position dazu um so prägnanter, als er sich ausdrücklich von anderen Meinungen zu diesem Thema absetzt, insbesondere einer: Dem seit der Neuzeit, spätestens aber seit der Aufklärung vorherrschenden Bild des Menschen als aktiv der Welt gegenüber tretendem Wesen, das - ausgestattet mit klaren Zielvorstellungen und einem instrumentell einsetzbaren Verstand - sein Leben nach seinen Wünschen gestaltet. Anders gesagt: HEIDEGGER will "weg aus der geläufigen Vorstellung vom Menschen als dem animal rationale, das in der Neuzeit zum Subjekt für seine Objekte geworden ist"25. In der Tat hält im bekanntermaßen starken Gefolge der Philosophie Immanuel KANTS eine dezidiert aktive Weltstellung in das menschliche Selbstverständnis Einzug. KANTS gesamte theoretische Philosophie, also seine Erkenntnistheorie, basiert letztlich auf dem Diktum, dass der Mensch der Welt nicht zurückhaltend und rezeptiv gegenübertritt, sondern vielmehr "die Natur nötigen müsse, auf ihre Fragen zu antworten"26 und im Übrigen "der Verstand der Natur die Gesetze vorschreibt"27. Dermaßen theoretisch gestärkt, kann der Mensch dann auch mit der gesicherten Umsetzung seiner Einsichten beginnen - in der Technik, mittels derer sich die Welt nachhaltig nach seinen Vorstellungen formen lässt.

HEIDEGGER sieht in diesem Selbstverständnis vor allem eines: Die völlige Selbstüberschätzung des Menschen. Der Mensch glaubt fälschlich, sich zum deus alter, zum zweite Gott aufschwingen zu können, während er doch nur die Strukturen, die ihm vom Sein und der Welt vorgegeben sind (den Entwurf) nachzeichnen kann, ohne irgend etwas Wesentliches zu verändern. Die Situation des Menschen in der Welt ist nicht durch selbstbewusstes Handeln gekennzeichnet, sondern vielmehr seine Geworfenheit, also einen Zustand des vollkommenen Ausgeliefertseins. In einer solchen Situation ist die angemessene Weltstellung daher auch nicht die eines ins Leere laufenden Aktionismus, sondern vielmehr das genaue Gegenteil, wie HEIDEGGER in einer Reihe von Variationen akustischer Metaphern verkündet: "[D]as schlichte Vernehmen"28 und das Hören auf den Ruf des Seins. Statt bewussten und gewagten Handelns empfiehlt er "Gelassenheit"29 und durch ein bewusstes "[L]oslassen"30 der Ereignisse "die Sache in sich walten [zu] lassen"31. Kurz: HEIDEGGERS Philosophie ist ein einziger Aufruf zur Passivität: "[W]ir sollen nichts tun, sondern warten"32. Die Bemerkung von SANTOS, dass "HEIDEGGER [...] Probleme mit dem Tun hat"33, ist insofern eine treffende, aber noch sehr zurückhaltende Formulierung34. Dabei scheut sich der Philosoph auch nicht, diese Ansicht in wichtige Bereiche unserer Disziplin zu tragen, in der Neuzeit und Aufklärung dem Menschen eigentlich schon lange zu einer aktiven Weltstellung verholfen hatten.

So ist sich HEIDEGGER zum Beispiel nicht zu schade, das griechische Verb noein völlig entgegen der philologischen Tradition passivisch mit "Vernehmen (Denken)"35 zu übersetzen - so, als sei das Denken etwas rein Hinnehmendes, Rezeptives und als ob wir uns Gedanken nach Mehrheitsmeinung der Philosophie nicht vielmehr machen würden. Für HEIDEGGER jedoch ist der Mensch im Denken längst nicht so souverän, wie er glaubt: "Was immer und wie immer wir zu denken versuchen, wir denken im Spielraum der Überlieferung. Sie waltet"36. Es sind also streng genommen gar nicht wir, die denken - und genau zu diesem Ergebnis kommt HEIDEGGER auch in Bezug auf ein zweites zentrales Thema der Philosophie, der Sprache. Denn auch hier lehnt HEIDEGGER eine Deutung ab, die den Menschen souverän über die Sprache als Mittel verfügen lässt. Die Sprache, so behauptet er vielmehr, sei "kein bloßes Instrument"37, vielmehr gibt sie vor, wie wir zu sprechen haben. So dass, genau genommen, gar nicht wir es sind, die sprechen. Vielmehr gilt: "Die Sprache spricht"38.

Aus HEIDEGGERS Sicht hat der Mensch in der Welt also grundsätzlich eine passive Rolle inne, und er täte gut daran, das in seiner Weltstellung, also seiner Haltung, und seinem Selbstbild angemessen zur Geltung zu bringen. Verändern kann der Mensch an der Welt ohnehin nichts und dieser Hang zum Fatalismus bricht sich bei HEIDEGGER immer wieder Bahn: "Nur noch ein Gott kann uns retten"39.

Es ist nun nicht mehr schwer zu sehen, inwiefern eine Philosophie wie die HEIDEGGERS angesichts verbesserungswürdiger oder gar schlimmer Zustände in der Welt in ein äußerst negatives Licht geraten kann. Denn ein solches Denken der Passivität ist kein Ansatzpunkt, um die Welt zu verbessern, im Gegenteil: Sie rät ausdrücklich zur Indifferenz und zum Schweigen und nicht nur bei HEIDEGGER selbst, sondern auch seinem Schüler Hans-Georg GADAMER zeigt sich expressis verbis, was das in politischer Hinsicht bedeutet: "In Wahrheit gehört die Geschichte nicht uns, sondern wir gehören ihr"40. Wer der Meinung ist, dass die Welt - in welcher Hinsicht auch immer - nicht in dem Zustand ist, in dem sie sein sollte und dass es die Aufgabe selbst- und problembewusster Subjekte ist, dies zu ändern, der findet in HEIDEGGERS Philosophie keine Hilfe - im Gegenteil. Seine Aufforderung, "vom Überwinden abzulassen"41, ist eine Ohrfeige für jeden engagierten Menschen. Und wenn HEIDEGGER selbst in dunkler Zeit (oder auch danach) praktisch-philosophischer Orientierung bedurft hätte, um seinen ohne jeden Zweifel vorhandenen persönlichen Opportunismus im Zaum zu halten, dann hätte er sich wohl an einen Kollegen wenden müssen. Sein eigenes Werk lässt ihn hier, wie alle seine Leser, völlig im Stich. Das macht HEIDEGGERS Philosophie zwar immer noch so wenig faschistisch wie ein unwirksames Mittel gegen Grippe dieses selbst zu einer Krankheit macht - ein schwerer bzw., je nach Perspektive, fundamentaler Kritikpunkt ist es aber in jedem Fall.

Erneut muss allerdings darüber hinaus abschließend die Frage gestattet sein, ob und inwiefern Heidegger und sein Denken hier eine Ausnahme darstellen. Schließlich ist die Philosophie insgesamt nicht gerade für ihren Praxisbezug berühmt und politisch ignorante und naive Philosophen hat es in der Geschichte sogar überdurchschnittlich viele gegeben und gibt es immer noch. Und wenn HEIDEGGERS Behauptung, der Mensch solle sich in seine Passivität ergeben, weil er ohnehin nichts verändern könne, die Quintessenz der Kritik an seiner Philosophie ist, dann dauert die Suche nach Komplizen nicht allzu lange. So sprechen sämtliche Schulen des Determinismus dem Menschen jegliche Chance ab, in der Welt irgendetwas zu verändern, nicht nur die wesentlichen Dinge. Man vermutet solch grobgeschnitzte Ansichten zunächst weit in der Vergangenheit, aber das wäre falsch. Zwar sind mit Thomas HOBBES (1588-1679) und Baruch DE SPINOZA (1623-1677) zwei bedeutende Denker der Neuzeit Deterministen gewesen, aber diese Denkrichtung setzt sich bis unsere Gegenwart fort. So wird dem Menschen in der heutigen Neurophysiologie, wie sie etwa von dem Bremer Hirnforscher Gerhard ROTH (geb. 1942) vertreten wird, jegliche Form der Meinungsfreiheit abgesprochen. Das Gehirn, so die These, nimmt schon deutlich vor einer sogenannten "Entscheidung" den Zustand an, den sein Träger später als seine Wahl deklarieren wird.

Der Punkt ist, dass bereits seit KANT klar ist, dass es ohne die Freiheit zu entscheiden keine Verantwortlichkeit geben kann - und die Vertreter des Neuro-Determinismus sind hier auch durchaus konsequent. Sie stehen etwa der Idee eines Strafsystems zur Sanktionierung Krimineller kritisch gegenüber, weil niemand für etwas verantwortlich gemacht werden könne, für das er sich nicht entschieden hat. Infolgedessen, so ROTH, "muss im Strafrecht das Prinzip der moralischen Schuld aufgegeben werden"42. In GIRVANS oben auf HEIDEGGERS gemünzte Worte: "So gibt es keine 'Schuld' und kein 'Entschuldigen'". Solche Meinungen werden durchaus auch noch in der Philosophie selbst vertreten. So schreibt etwa Rüdiger BITTNER: "Wir bestimmen nicht unser tun, wir beherrschen es nicht, wir wählen es nicht. [...] Wir tun Dinge, wie Bäume Blätter treiben"43 - und kommt ebenfalls zu dem Schluss: "Wir sind ohne Schuld"44. Auf der Basis eines solchen Determinismus kann man über Missstände in der Welt also so wenig klagen wie gegen sie vorgehen - und schuldig machen kann man sich auch nicht. Und obwohl sich folglich von Seiten des Determinismus konsequenterweise kein kritisches Wort zum Holocaust vernehmen lässt (und - und das ist der Punkt - auch dann nicht vernehmen lassen ließe, wenn seine Vertreter HEIDEGGERS Lebensdaten gehabt hätten), hat noch niemand dieser oder irgend einer Form des Determinismus den Vorwurf gemacht, sie sei im Kern faschistisch. Das wäre er auch so wenig wie HEIDEGGERS Philosophie.

Diese hat den Nationalsozialismus nicht verhindert - HEIDEGGER als Person hat ihn gefördert. HEIDEGGER selbst war ein Mittäter der Nationalsozialisten, seine Philosophie hingegen keine Hilfe.




Literaturhinweise und Anmerkungen

1 HEIDEGGER, Martin. "Rektoratsrede 1933" in: ders. Die Selbstbehauptung der deutschen Universität, Frankfurt, Klostermann, 21990, S. x.
2 HEIDEGGER, in: Der Spiegel Nr. 23/1976, S. 193-219.
3 So sagt HEIDEGGER gegenüber dem Spiegel: "Ich habe die geplante Bücherverbrennung, die vor dem Universitätsgebäude stattfinden sollte, verboten" (S. 194).
4 HEIDEGGER, Bremer und Freiburger Vorträge (GA 79), S. 27.
5 HEIDEGGER, Einführung in die Metaphysik eine 1935 gehaltenen Vorlesung GA 40, S. 152.
6 Heidi
7 Der Titel des Interviews lautet "Nur noch ein Gott kann uns retten" und ist am 31. Mai 1976 im Spiegel Nr. 23/1976, S. 193-219 erschienen. Der Text findet sich auch ab S. 679 des 16. Bandes (Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges 1910-1976) der bei Vittorio KLOSTERMANN in Frankfurt erscheinenden Gesamtausgabe.
8 Spiegel-Interview, S. 195.
9 Ebd.
10 GOLDSCHMIDT, Georges-Arthur, QUELLE. Goldschmidt, Georges-Arthur: Ein Leben, ein Werk im Zeichend es Nationalsozialismus. In: ALTWEGG, Jürg (Hrsg.): Die Heidegger Kontroverse. Frankfurt am Main: Athenäum, 1988, S. 113-116 In einem am 18. August 2005 erschienenen Artikel für Zeit Online schreibt auch der französische Philosoph Emmanuel FAYE unter dem bezeichnenden Titel "Wie die Nazi-Ideologie in die Philosophie einzog" (der Text ist hier einsehbar) über HEIDEGGER: "[B]ei so einem Autor ist der nazistische Rassismus nicht zufällig, sondern grundlegend. Er befindet sich im Innersten seines Denkens".
11 LÖWITH, Karl. "Letztes Wiedersehen mit Heidegger", in: NESKE, Günther / KETTERING, Emil (Hrsg.). Antwort - Martin Heidegger im Gespräch. Pfullingen, Neske, 1988, S. 172.
12 FARIAS, Victor. Heidegger und der Nationalsozialismus. Frankfurt, Fischer, 1989.
13 Die Pariser Tageszeitung Libération überschrieb etwa einen Artikel über die sich im Anschluss an das Buch von FARIAS ergebende Debatte mit "Heil Heidegger!".
14 GADAMER, Hans-Georg. "Zurück von Syrakus?", in: ALTWEGG, Jürg (Hrsg.): Die Heidegger Kontroverse. Frankfurt, 1988, S. 179.
15 So äußerte sich HEIDEGGER etwa am 16. Dezember 1933 in einem Gutachten über den Philosophen und Soziologen Eduard BAUMGARTEN (1898-1982), mit dem er sich zwei Jahre zuvor in Freiburg zerstritten hatte: "Dr. BAUMGARTEN kommt verwandtschaftlich und seiner geistigen Haltung nach aus dem liberal-demokratischen Heidelberger Intellektuellenkreis um Max WEBER. Während seines hiesigen Aufenthalts war er alles andere als ein Nationalsozialist. Ich bin überrascht zu hören, dass er in Göttingen Privatdozent ist, denn ich kann mir nicht denken, aufgrund welcher wissenschaftlichen Leistungen er zur Habilitation zugelassen wurde. Nachdem BAUMGARTEN bei mir gescheitert war, verkehrte er sehr lebhaft mit dem früher in Göttingen tätig gewesenen und nunmehr hier entlassenen Juden FRÄNKEL". (Der vollständige Text des Gutachtens wurde 2000 in den oben in Fußnote 7 erwähnten 16. Band der Gesamtausgabe aufgenommen, vgl. S. 774f.)
16 FAYE, Emmanuel. Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie. Matthes & Seitz, Berlin, 2008
17 Ebd., S. 16.
18 Ebd., S. 23.
19 ADORNO, Theodor W. Jargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie. Frankfurt, Suhrkamp, 2003, S. 513. (Der vollständige Text ist im Internet hier einsehbar.)
20 HEIDEGGER, Martin. Sein und Zeit. S. 153
21 TUGENDHAT, Ernst: Philosophische Aufsätze. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1992.
22 Der vollständige Text beider Bände ist im Internet hier einsehbar.
23 GIVSAN, Hassan. Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den 'Fall Heidegger' korrumpieren lassen. Würzburg, VERLAG, 1998, S. 10.
24 GIVSAN, Hassan: Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den "Fall Heidegger" korrumpieren lassen. Würzburg: Königshausen & Neumann, 1998. Givsan, Hassan: Heidegger -- das Denken der Inhumanität. Eine ontologische Auseinandersetzung mit Heideggers Denken. Würzburg: Königshausen & Neumann 1998.
25 HEIDEGGER, Martin. "Der Satz der Identität", S. 20.
26 KANT, Immanuel. Kritik der reinen Vernunft. BX
27 DERS. Prolegomena zu einer jeden zukünftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten können. §36
28 HEIDEGGER, Martin. Sein und Zeit. S.
29 DERS. Aus der Erfahrung des Denkens, S. 37. Stuttgart, VERLAG, (8)2005
30 DERS. "Der Satz der Identität", S.
31 Ebd., S.
32 DERS. Gelassenheit. Pfullingen 1957. 37
33 SANTOS, José M. "Die Sprache der Welt und die Welt der Sprache", in: ELBERFELD, Rolf / KREUZER, Johann / MINFORD, John / WOHLFAHRT, Günter (Hrsg.). Translation und Interpretation. München, Fink, 1999, S. 189-199 (hier: S. 190).
34 In diesem Zusammenhang wird HEIDEGGERS Aufruf zur Gelassenheit nicht selten auch als Erklärung dafür herangezogen, dass seine Philosphie bis heute in Asien, etwa in Japan, eine enorme Popularität genießt.
35 HEIDEGGER, Martin. "Der Satz der Identität", S. 14.
36 DERS.
37 DERS. (Wesen der Sprache, S. 178),
38 DERS. Unterwegs zur Sprache, S. 13. Sinn des Sprechens ist also nur das passive "Erscheinenlassen des Erscheinenden" (ebd., S. 257), wie auch der eigentliche Zweck des Denkens für Heidegger passiv ist: Es "lässt das Sein - sein" (Hu 111).
39 DERS. "Nur noch ein Gott kann uns retten"
40 GADAMER, Hans-Georg. Wahrheit und Methode. S. 261 Ein ähnlicher Geist klingt hinsichtlich der Technik bei Jean-François LYOTARD an: "Ihr wisst es ja, dass die Technik keine Erfindung des Menschen ist. Eher umgekehrt" (Quelle).
41 HEIDEGGER, Martin. Zur Sache des Denkens, S. 25.
42 Information Philosophie 5/2004 http://www.sprache-werner.info/Das_Problem_d_Willensfr.1996.html
43 BITTNER, Rüdiger. "Handlungen und Wirkungen", in: PRAUSS, Gerold (Hrsg.). Handlungstheorie und Transzendentalphilosophie. Frankfurt, Klostermann, 1986, S. 13-26 (hier: 25).
44 Ebd.